Die Auswirkungen des Turbokapitalismus im spezifisch irischen Kontext sind das zentrale Thema der Gruppenausstellung TURBO GLOBAL im Schloss Britz mit sechs teilnehmenden irischen Künstler:innen.
In der Ausstellung werden unterschiedliche künstlerische und formale Positionen miteinander in Beziehung gesetzt. Das Leitmedium sind dabei Videoarbeiten, die Geschichte(n) erzählen und unterschiedlichsten Protagonist:innen eine Stimme geben. So beschäftigen sich Elaine Byrne, Mariechen Danz und Michele Horrigan gezielt mit dem globalisierten Handel und der zwischenstaatlichen Konkurrenz um Ressourcen. Hier geht es unter anderem darum, welche Konsequenzen die Interaktion mit dem Weltmarkt auf Umwelt, Gesundheit und Identität haben. Sean Lynch und Niamh McCann reflektieren unter anderem mythische Traditionen Irlands und zeigen Konflikte als Folge der wirtschaftlichen Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert. Nevan Lahart stellt die bestehende, westlich-kapitalistische Weltsicht in Frage und schleudert uns verschiedene Problemlagen in seinen Installationen voller Wut entgegen.
Kurator:innenteam: Ulrich Vogl, Dr. Martin Steffens, Rebekka Liebmann Zur Ausstellung erscheint eine Publikation. Die Ausstellung wird realisiert in Kooperation von Galerie Kevin Kavanagh (Dublin)
Weitere InformationenDie zwischen Dublin und Philadelphia lebende Elaine Byrne arbeitet mit den Medien Video, Skulptur und Fotografie. Sie hat zahlreiche Ausstellungen in Europa, Mexiko und den USA gemacht. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Arte Laguna Skulpturenpreis, Venedig (2014), das Rubinstein-Stipendium am Whitney ISP, New York (2015) sowie der Graduate Scholarship Award, Philadelphia (2023).
Sean Lynch lebt und arbeitet in Askeaton, Irland. Er ist bekannt für Skulpturen, Videos und Installationen, die sich mit Themen wie dem öffentlichen Raum, Storytelling und Geschichte auseinandersetzen. 2015 vertrat er Irland auf der Biennale in Venedig. Zu seinen wichtigsten Einzelausstellungen zählen das Edinburgh Art Festival (2021) und das Henry Moore Institute, Leeds (2019).
Nevan Lahart arbeitet mit einer Vielzahl von Medien: Malerei, Skulptur, Installation, Video, Animation und Performance. Sein Werk verblüfft mit Halbwahrheiten, subjektiven Wahrnehmungen und der menschlichen Natur und problematisiert die vermittelten Bilder auf manchmal kritische, manchmal beunruhigende, aber immer humorvolle Weise.
Unter der Leitung des Kunsthistorikers, Autors und Kulturmanagers Dr. Martin Steffens (zuvor Leiter von 48 Hours Neukölln) entwickelt das ehemalige Herrenhaus von Schloss Britz ein kuratorisches Programm für zeitgenössische Kunst, das ausgehend von den eigenen Beständen historische, künstlerische und biografische Aspekte des späten 19. Jahrhunderts (1880-1918) in den Mittelpunkt stellt und in einen Dialog mit ihnen tritt.